Verfasst von Fritz Binggeli am 11. Oktober 2018.
Der este Tag führt mich auf meiner Motorrad Tour über den Sustenpass nach Andermatt und Oberalppass nach Sedrun. Stau bei der Abfahrt am Sustenpass. Nur gerade ein paar Meter vom Restaurant Sustenbrüggli hat sich ein
schlimmer Unfall ereignet. Involviert ist das Postauto ein Motorradfahrer und ein Velofahre es kommen zwei Helikopter zum Einsatz und die Fahrzeugkollonne wurde immer länger weil die Strasse rund für eine Stunde unpassierbar ist. In Sedrun finde ich meine erste Unterkunft im Hotel Mira für 80 Franken. Das Abendessen hat mich richtig begeistert. Eine Thai Curry Suppe, die eigentlich so gar nicht in diese Gegend passt und Forellenfilet mit Salat und verschiedenen Saucen. Die Forellen sind aus heimischen Bächen wirklich ein Gaumenschaus sehr zu empfehlen.
Disentis und der Lukmanierpass, sind mir von früherer Reise in Erinnerung. Den als 20 Jähriger bin ich mit dem Mofa mit einem Kollegen ins Tessin gefahren. Schon damals lockte mich das Abenteuer. Da wir nur den Stiften Lohn zu Verfügung hatten ging uns bereits im Tessin das Geld aus. Wir schliefen in einer Höhle in den Wäldern von Ronco um Geld zu sparen. Auf der Rückreise über den Lukmanierpass war, dann in Disentis endgültig fertig. Kein Geld kein Benzin also mussten wir Zuhause anrufen, ob uns doch jemand per Postanweisung Geld schicken kann. Das war damals alles sehr umständlich und wir mussten zwei Tage in Disentis ausharren. Ernährt haben wir uns von geklauten Äpfeln und Rüebli aus den Gärten. Diese Geschichte kommt mir immer wieder in den Sinn, wenn ich in dieser Gegend bin.
Der Lukmanierpass verbindet das Graubünden mit dem Tessin. Die Passhöhe liegt auf 1915 m ü. M und die Strasse ist sehr gut ausgebaut. In den letzten Jahren wurde versucht die Passstrasse auch im Winter offen zu halten, um die Skigebiete rund um Sedrun zu beleben. In den anderen Jahreszeiten ist die Passregion ein beliebtes Ausflugsziel für Biker Wanderer und Motorradfahrer. Sehr beliebt sind die Wanderwege um Lucomagno Dötra, die eindrückliche Landschaft auf Tessiner Seite und die Vielfalt an Farben, Blütenreichtum in den Wiesen und an den Bächen sind wunderschön und eindrücklich. Es soll hier bis zu 68 verschiedene Schmetterlingsarten geben und 30 Vogelarten sind hier heimisch. Darunter auch solche, die andernorts nur noch selten zu beobachten sind, wie das Braunkehlchen oder die Feldlerche. Es lohnt sich hier zu Wandern oder immer wieder einen Stop einzulegen.
Von Belinzona aus Fahre ich Richtung Lago di Como und Tirano. Nach einem kurzen halt in Tirano geht die Fahrt weiter den Berninapass hoch und zweigen dann ab Richtung Livigno. Die Zeit ist schon fortgeschritten und so komme ich erst um 19.00h in Livigno an. Im Hotel Cervo finde ich mitten im Zentrum eine Unterkunft. Es ist nicht viel los hier und die Läden haben um 19.30h auch schon alle geschlossen. Also gönne ich mir noch Zwiebelsuppe und Penne all’arrabbiata, danach lege ich mich auch gleich aufs Ohr. Die Bettstadt in meinem Zimmer ist für mich viel zu kurz und aus diesem Grund schlaffe ich auch entsprechend schlecht.
Daher bin ich auch schon früh auf den Beinen und das Frühstück stärkt mich für die Fahrt nachhause. Die Läden öffnen erst um 09.30h, daher lasse ich den Einkauf auch gleich sausen. Einzig von einer günstigen Tankfüllung, Benzin konnte ich hier im Zollfreien Livigno profitieren.
Auf dem Staudamm Richtung Tunnel ist eine Gebühr von 13 Franken fällig für ein Motorrad. Der Nebel über dem See lichtet sich gerade und ein Märchenhafte Stimmung entsteht wenn die Wolken ihren Schatten über das Wasser, Wälder und Berge legt.
Dieser Nationalpark gehört zu den ältesten in der Schweiz und Europa überhaupt. Dieses einzigartige Naturreservat wurde 1914 gegründet und ist der älteste Nationalpark der Alpen. Dieser Nationalpark mit einer Fläche 170,3 km2 liegt in der Gemeinde Zernez. Diese einmalige Naturoase liegt in der südöstlichsten Ecke der Schweiz auf einer Höhe von 1400 m ü.M.
Clemgia/Scuol – 3174 m ü.M. Piz Pisoc und umfasst rund 80 Kilometer Wanderwege. Quer durch den Park von Zernez nach Santa Maria Val Müstair führt die H 28 der sogenannte Ofenpass. Die Passhöhe von 2149 m ü. M. erreicht der Strasse, ausserhalb vom Nationalpark und die Strecke beträgt. 19,1 Kilometer Für mich eine der schönsten Strecken überhaupt. Es lohnt sich gemütlich diese Strecke zu fahren obschon die Strasse eher einer Autobahn gleichkommt. Nach jeder Kurve eine neue unglaubliche Perspektive auf diese einzigartige Landschaft. Die schön angelegten Parkplätze stehen den Parkbesuchern in regelmässigen Abständen zur Verfügung. Hier sind Tiere, Pflanzen, und natürliche Prozesse seit über 100 Jahren vor menschlichen Einflüssen geschützt. Das ist eine Errungenschaft, die es um jeden Preis zu erhalten gilt. Also denkt daran solltest du den Park besuchen. Abfall gehört nicht irgendwo ensorgt!
Vor St. Moriz zweige ich ab Richtung Albulapass. Es sind schon recht viele Velofahrer am Aufstieg und schnaufen sich die Strasse hoch. Da geht es schon viel einfacher mit dem Motorrad. Die Passstrasse ist sehr schmal und im Moment sind auch Bauarbeiten im Gang. Auf dem Schild auf der Passhöhe steht 2312 m ü. M. Nach einem Café halt, geht es weiter Richtung Chur, Laax und Sedrun.
Die Regenwolken zeigen sich schon sehr bedrohlich in Richtung Oberalppass die Wetterlage wird instabil und es ist auch Regen vorhergesagt gegen Nachmittag. Es bleibt aber trocken bis nach Realp. Die Motoradfahrer, die mir entgegen kommen haben bereits die Regenbekleidung angezogen. Also mache ich einen Stop beim Restaurant Grotto Stella D’oro in Realp und überlege kurz ob ich Verladen soll nach Oberwald. Den Bürger den ich hier esse ist einsame Spitze selten so einen Bürger mit so zartem Rindfleisch gegessen und dazu Pomes. Jetzt fängt es an kräftig zu Regnen.
So fahre ich keinen Meter. Wenn ich über den Furkapass komme habe ich ja dann die Möglichkeit über den Grimselpass oder hinunter ins Wallis wo es wahrscheinlich noch nicht regnet zu fahren. Nach einer guten halben Stunde hört es auf zu regnen uns so fahre ich über die noch nasse Strasse hinauf auf den Furkapass. Oben angekommen ist dann für mich auch klar, dass hinunter ins Wallis wohl die bessere Wahl ist. Den die Regenwolken drücken bedrohlich über die Grimselpass Höhe. Trocken und wieder etwas mit wärmeren Temperaturen geht die Fahrt durch das Goms, Brig nach Goppenstein wo ich verlade auf dem Autozug. Erstaunlicherweise ist es auch trocken in Kandersteg, dass ich trockenen Fusses wieder nach Hause komme. Gerade im Herbst ist diese Tour wirklich zu empfehlen, wenn sich die Wälder und Wiesen langsam in die schönen Herbstfarben kleiden.
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