Verfasst von Fritz Binggeli am 5. Januar 2014.
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29.12.13# Wir sitzen im Zug nach Zürich Flughafen und ein Frühstück im Restaurant ist auch schon verschlungen. Mit Airfrance geht es Richtung Paris mit Embraer 190. Von dort umsteigen, in eine Boeing 777-300 ER. Die Maschine ist gerammelt voll. Eine Stunde ausharren wegen zwei Passagieren die ihre Touristenkarte für Kuba verloren oder vergessen haben.
Nach einem ruhigen Flug 10.50 h kommen wir mit ca. 2.00 h Verspätung und 22.00h auf den am Airport in Havanna Kuba an. Nach dem Immigration Prozedere stehen wir nun vor dem Flughafen. Die Luft ist feucht und warm und wir wollen nur noch ein Bett.
Die Autos und Taxis machen auf den ersten Blick, keinen wirklich vertrauenserweckenden Anschein. sind mehr Schrott als Fahrtüchtig. Es ist dunkel auf den Strassen und für unsere Verhältnisse auch ziemlich gefährlich so Auto zu fahren. Wie auch immer im Moment ist das uns ziemlich egal. Für 25 cuc bringt uns das Taxi zum Hotel Mercure Sevilla. Das Zimmer ist klein und moderig für ein 3 Sterne Hotel na ja. Hier ist das wohl alles etwas anders. Zwei Bier etwas Essen und ab ins Bett.
30.12.13# Wunderbar geschlafen. Im Essensaal im EG wird Frühstück serviert alles paletti. Im 9. Stock ist das Panoramarestaurant Roof Garden mit Pianist, geöffnet von 19-23 Uhr und im EG ist der Pool. Hier ist gerade eine Wasser Ballett Schule an den Vorbereitungen für das Programm für die Silvesternacht.
Zu Fuss machen wir uns auf Erkundungstour in Havanna. Wir fühlen uns um 100 Jahre oder mehr zurückversetzt. Alle diese alten Autos sie schnauben und knattern durch die Strasse und von einem Katalysator, hat hier auch noch nie jemand etwas gehört. Läden wie wir sie in Europa kennen gibt es keine. Die Regale sind halb leer. Was hier noch zum guten Ton gehört ist rauchen. War bei uns vor hundert Jahren auch noch so. Rauchen kann man überall Restaurant, Hotelhalle, Hotelzimmer überall stehen Aschenbecher breit. Eben noch ein Gefühl von Freiheit. Man muss nicht aber man kann.
Tipp# Einige Hotels im Zentrum von Havanna besitzt eine Dachterrasse. Auch ohne im Hotel selber zu nächtigen kommt man ohne Probleme auf diese Terrassen, kann sich ein Mijto genehmigen oder etwas essen. Von da oben hat man eine atemberaubende Aussicht über die Stadt und kann das Treiben unten auf den Strassen beobachten.Ein weiteres Highlight. Mit dem Taxi durch den Tunnel, kommt man auf die andere Seite des Kanals. Dort steht die Festung Morro La Gabbana. Dies Festung wurde 1774 fertiggestellt. Von hier oben hat man eine grandiose Sicht auf Havanna und dem Malecon. Auch der Sonnenuntergang einfach phantastisch.
Die letzte Nacht im Hostel Valencia im Herzen der Altstadt. Wirklich ein geheim Tipp. Für 200 CUC haben wir hier die Suite bekommen. Hier sollen Don Quijote und Santscho Pantscho gehaust haben. Hier wird auch die beste Paella von ganz Havanna serviert.
31.12.13# In der Nacht hat es geregnet um 04.00h bin durch den Lärm erwacht. Die Luftfeuchtigkeit steigt jetzt noch mehr. Die Kleider die Haut alles ist feucht und auch ein Grund das es moderig riecht in unserem Zimmer. Wir haben uns bereits daran gewöhnt.
Gewöhnt haben wir uns noch nicht an eine andere Eigenschaft hier in Kuba. Überall wo etwas Wichtiges zu holen ist, muss man Schlange stehen. Sei es am Morgen beim Frühstück oder bei der Bank um Peso zu holen Ticketschalter usw. Für uns ein Ärgernis das wohl noch einige Tage braucht bis wir uns gewöhnt haben.Wir wollen heute endlich einen Strand sehen mit Palmen und Sand. Agnes hat die Idee, ein Coco Taxi zu nehmen. Da wir uns noch immer nicht richtig orientieren können haben wir auch keinen Plan in welche Richtung und wie weit es ist zur Playas del Este. Der Fahrer sagt circa 20 Kilometer Richtung Santa Maria. Alles klar die Sonne scheint und los geht es mit der Kokosschale.
Jetzt erleben wir das kubanische Wetter hautnah. Keine 10 Kilometer unterwegs regnet es in Strömen und schon nach kurzer Zeit sind wir klitsch nass. Als uns dann noch ein Lastwagen überholt und in eine Pfütze fährt ist das Szenario perfekt. Ein Schwall Wasser in diese Kokosnusskarre wir konnten froh sein, dass dieses Ding überhaupt noch fahren konnte. Als wir nach circa 2 Stunden Regenfahrt wieder beim Hotel ankommen scheint wieder die Sonne.
Am Pool im Hotel Sevllia ist eine Silvester Sause angesagt. Ein riesiges Buffet wartet auf uns. Die Unterhaltung ist eindrücklich vom Wasser Ballett über Sänger mit grandiosen Stimmen Kuba Tanz und Folklore alles wurde geboten. Das Unheil kündigt sich bereits während der Vorspeise an wir unter freiem Himmel, leichter Nieselregen ab und zu.
Der Hauptgang war gerade verzehrt und das grandiose Dessertbuffet fein säuberlich hergerichtet, als ein Platzregen über uns hereinbrach. Alle Gäste rannten irgend möglich unter Dach. Was aber der Party keinen Abbruch brachte. Die Musik spielte weiter die Tänzerinnen schwangen ihre Hüften und die Torten und die ganzen Leckereien schwammen auf Ihren Silberplatten im Regen. happy new jears
01.01.14# Es ist Zeit unseren Kram zu packen und checken aus im Hotel. Wir wollen unser Auto abholen. Da wir immer noch nicht wissen wo genau das Büro Rental Car Iberoservice ist nehmen wir ein Taxi. Einmal um den Block und der Fahrer will uns beim nächsten Hotel ausladen. Nein nein Renta Car nicht Hotel. Noch einmal um den Block und es stellt sich heraus, dass es nur 50m von unserem Hotel weg gewesen wäre. Die 3 CUC sind wir trotzdem los.
Wir trauen unseren Augen nicht. Vor dem Büro stehen ca. 20 Personen die auf ein Auto warten. Nach einem Gespräch mit dem Officer wird klar, dass er schauen will. Es sind anscheinend gar keine Autos verfügbar. Wohl verstanden alles bei Globetrotter reserviert und bezahlt und dazu nicht mal günstig. Ich frage mich ob das wirkliche für meine Nerven ist.
Nach 4 Stunden Wartezeit konnten wir doch endlich das Auto in Empfang nehmen. Jetzt aber los wir wollen noch nach Westen in die Berge von Kuba. Eigentlich kommen wir recht locker aus der Stadt raus und auf die Autobahn. Auf der Autobahn bewegt sich alles Pferde mit Karren Traktoren mit Anhänger, Fussgänger die zum Teil bezahlen wollen wen man sie mitnimmt.
Autoversicherung, Benzin 257.00 CUC
Nach ca. 60km kommt die erste Tankstelle und der Abzweiger Richtung Soroa und weiter nach Las Terrazas. Es ist nun bereits 17.00h noch 17km bis nach Las Terrazas. Eine Abzweigung verpasst und schon fahren wir in die falsche Richtung. Es ist ja auch wirklich schlecht ausgeschildert. Die Strasse wird immer schlechter die Sonne steht schon sehr tief. Bitte nicht schon am ersten Tag nachts fahren. Wir waren Richtung Bahia Honda unterwegs. bitte wenden die schlechte Strasse zurück, Unterkunft haben wir auch noch keine. Unser Ziel wäre das Öko Hotel La Mokka das unter hohen Bäumen und wilder Natur errichtet wurde. Wir haben keine Reservation und so kommt es, als wir das Moka erreicht haben beim ein dunkeln. Keine Zimmer frei. Nur unten in den Plattenbauten ist noch ein Zimmer frei. Auch ok zwar völlig überteuert und erst noch schmudelig, zum Schlafen reicht es.
Hotel Moka 90.64 CUC
02.01.14# Wunderbares Frühstück umgeben von Bäumen die durchs Haus wachsen. Vom Moka aus hat man eine schöne Aussicht auf den See und die Plattenbauten, die irgendwie trotzdem in die Landschaft passen. Nach dem Frühstück verlassen wir das idillische Plätzchen Erde. Nur nach wenigen Kilometer sind wir wieder auf der sogenannten Autobahn.
Wir fahren nach Pinar del Rio. Hier ist die Provinz Hauptstadt und die Hochburg der Zigarren. Am Strassenrand stehen viele Leute die mitfahren wollen. Wir nehmen eine Frau mit die nach Pinar del Rio will. Kurz darauf auf Höhe Soroa, werden wir von einem angeblichen Service Beamten aufgehalten und der erklärt uns, ein Mann hätte eine Autopanne und müsste dringend nach Pinar del Rio. Kaum waren wir los gefahren quasselt er uns voll, in erstaunlich gutem Englisch von seiner Compagnie und seinem Chef der so dankbar sei, dass wir ihn mitnehmen. Er würde uns bei der Firma zu einem Café und einer Zigarre einladen.
Habe ich doch es doch schon länger gerochen. Wir sind einem Jinetera auf den Leim gekrochen. Als er immer und immer wieder Agnes bequatsche und dann noch mich ob ich Interesse hätte. Antwortete ich, mit einem schroffen No. Plötzlich war kein Auto mehr kaputt und er wollte im nirgendwo aussteigen. Dies Typen sind doch schon mit allen Wassern gewaschen. Jeder versucht halt hier auf irgendeine Weise und mit unglaublichen Geschichten jeden Tag ein paar Dollar von Touristen zu ergattern. Denn das Gehalt von durchschnittlich 15 Dollar monatlich reicht wirklich nicht sehr weit.
Bereits kurz nach unserer Ankunft geht das Theater schon wieder los. Das Auto noch nicht richtig abgestellt, werden wir von weiteren Jineteras belästigt. (dieser Begriff gilt für Schlepper, Vermittler) Diese erkennen die Touristen und uns schon von weitem, denn das Kennzeichen für Touristen und Mietwagen waren rot mit weisser Aufschrift. Sie zeigten zu Beginn des Schildes ein T sowie fünf Ziffern.
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25.01.14# Um 12.30h soll uns ein Bus beim RIU abholen und nach Havanna bringen. Das klappt schon mal nicht. Er kommt erst eine Stunde später. Dem sei noch nicht genug. Bei fünf weiteren Hotels wird auch noch gestoppt um Leute mit zu nehmen.
Das kann ja heiter werden. Gegen 14.30h kreisen wir immer noch in Varadero. Danach geht es doch endlich auf die Nationalstrasse. Vom Meer her ziehen dunkle Wolken auf und es regnet ab und zu und wir haben immer noch keine bleibe für die Nacht in Havanna. Wir kommen dann doch recht zügig voran, alles der Küste entlang. Eine interessante Strecke. Gegen 16.45h werden wir vor dem Hotel Sevilla ausgeladen. Hier waren wir vor rund 24 Tagen mit unserem Auto los gefahren um Kuba zu erkunden.
So da stehen wir nun mit Sack und Pack, und was nun? Das Hotel Sevilla ist ausgebucht und bei den anderen Hotels hat es wohl auch keinen Zweck. Wie es ebenso ist in Kuba, keine zwei Minuten, stehen wir da, kommt ein junger Typ auf uns zu und hat auch gleich für alles eine Lösung. Kutschenfahrt, günstige Cohiba Zigarren und einige Touren in der Stadt. Das brauchen wir alles nicht!
Natürlich kennt er um die Ecke auch noch gleich jemand, der ein Casa Partikulares betreibt und als er erfährt, dass wir aus der Schweiz sind, hat zufällig Freunde in Zürich. Das Casa ist zwar ein Loch, die Leute sind freundlich und wir haben ein Bett und sogar Dusche im Zimmer. Was wollen wir mehr?
Info# Das Hotel Sevilla ist wie viele andere Gebäude ein Geschichtsträchtiges Haus. Al Capone soll einst hier die ganze 5. Etage gemietet haben. Graham Greene verwendete das Zimmer 501 als Schauplatz für seinen Roman “Unser Mann in Havanna” und die Mafia nutzte es als Einsatzzentrale für den Drogenhandel mit Nordamerika vor der Revolution.
25.01.14# Mit dem Tour Bus fahren wir um einen Überblick von der Stadt zu bekommen. Entlang der 8 Kilometer langen Dammstrecke namens Malecon. Am meisten Atmosphäre versprüht der Malecon, bei Sonnenuntergang, wenn das Licht und die Schatten den bröckelnden Fassaden einen eleganten Anstrich geben.
Weiter durch Vedado, das Wirtschaftsviertel von Havanna. Hier findet man auch den Plaza de La Revolution. Dieser neuartige Stadtteil wurde Schachbrett artig von 1920-1959 erbaut.
Zurück im Centero Habana, hier reihen sich die teuren altehrwürdigen Hotels aneinander. Aber eben alle voll belegt. Hier wird auch seit einiger Zeit richtig Geld in die alten Gebäude investiert und renoviert. Das Capitolio Nacional und das Gran Teadro de La Habana werden im Moment stilecht in aufwendiger Handarbeit renoviert. Vor diesen Gebäuden warten die alten Autos Chevrolet, Ford und wie sie sonst noch alle heissen, auf Kunden. Den die meisten dieser Raritäten werden heute als Taxis verwendet. Einige von ihnen sind sogar sehr schön restaurieret. Es ist auch für nicht Autofreaks eine Augenweide diese Fahrzeuge zu sehen. Man bedenke diese Fahrzeuge sind zum Teil über 70 Jahre alt und wohl nirgends auf der Welt gibt es sowas ein zweites Mal zu sehen. In den meisten dieser Fahrzeuge steckt nicht mehr der originale Motor, es soll aber noch solche geben.
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